Bewusstheit im Umgang mit Regeln

Sie begegnen uns täglich - die blinden Regeln!

Intuitiv greifen wir in unseren "Köcher" und begegnen Situationen pfeilschnell mit einer Regel.
Oft finden wir uns auch in Gesellschaft anderer regel-gewandter Schützen wieder, die uns ohne Zögern ihren Regeln verpflichten wollen, weil deren "Pfeile" vorgeblich noch besser ins Schwarze treffen.

Apropos das Schwarze: das Schwarze sind häufig nur die Brillen, durch die Menschen die Wirklichkeit erleichternderweise nicht sehen können.

Einfachste Regeln wie "tut man nicht" oder "das gehört sich nicht" über "du musst etwas Anständiges lernen" oder "meine Kinder sollen es einmal besser haben" hin zu anderen Ansprüchen in Erziehung und Beziehung, in gesellschaftlicher Begegnung oder im Straßenverkehr oder im Beruf.

Warum darf man keinen Hut auf den Tisch legen, keinen Koffer auf ein Bett legen oder warum sollte man unbedingt etwas auf sich halten? Welchen Sinn macht es in unseren Breitengraden, dass "man seinen Teller leer isst"? Auch das Filmklischee "ein Mann muss tun was ein Mann tun muss" oder die Regel, dass einer Frau der Vortritt zu gewähren ist, werfen Fragen auf. Weshalb raucht eine Frau nicht in der Öffentlichkeit? Warum darf man an einem runden Geburtstag von ... nicht fehlen, muss man Weihnachten mit seinen Eltern verbringen und warum "geht Weihnachten ohne Gans nicht"?

Die Aufzählung könnte schier unendlich fortgesetzt werden. Allen blinden Regeln scheint gemein zu sein, dass sie anonyme Autorität anführen, dass ihr Ursprung nicht bekannt ist oder gar nicht zurückzuverfolgen ist und vor allem, dass deren Sinn und Gültigkeit trotz immer neuer Anwendung der Regeln tatsächlich nicht überprüft werden.

Wir vertrauen blind darauf. So wird geblendet und so folgt der Blinde dem Blinden.

Und wie viele solcher Regeln sind wirklich immer förderlich? Und wie viele Menschen fühlen sich unter einem Joch, derweil sie den übernommenen Regeln scheinbar ohne Wahlmöglichkeit folgen?

Entscheiden Sie sich für ein bewusstes und selbstbestimmtes Leben! 

Wenn Sie glauben, sich von gewissen Regeln nicht frei machen zu können, dann kommen Sie zu umgedacht.

umgedacht. macht frei. entwickelt.

 

Heribert Gillissen